Nein, das war nicht im Kreis Meissen. Nur Reykjavik.
Nichts Ernstes - Nur Reykjavik Foto: Wikipedia |
Der vollständige Artikel erschien gestern in der Baseler Zeitung und kann hier nachgelesen werden.Im Wahlkampf
«Unsere Strategie für den Wahlkampf war, eine komplette Gegenwelt zu entwerfen», erklärte Wahlkampfmanagerin Heida Helgadottir später. «Politik ist von alten Männern dominiert, die rituell Giftpralinen austauschen. Wir dagegen setzten auf Lebenserfahrung, Aufrichtigkeit, Humor. Und wir hatten den perfekten Kandidaten. Jon ist Stand-up-Comedian: gut im Timing und gut im Lesen des Raums. Er beherrschte, worum es bei guter Politik geht: die Wahrnehmung der Umgebung.»
Und alles begann mit umwerfend wirksamer Öffentlichkeitsarbeit von ein paar mutige Leuten ...
Und so gingen sie vor:
Tatsächlich machte die Beste Partei im Wahlkampf alles anders als andere Parteien: keine Spenden, kein Geld, keine Plakate. Auf den Podien erzählte Gnarr Anekdoten, statt sich mit den anderen Politikern zu streiten. Die Profipolitiker lächelten.
Sie hörten damit auf, als die Beste Partei in den Umfragen auf 10 Prozent stieg. Der Ton schlug um. Man warf Gnarr vor, Lage und Bevölkerung nicht ernst zu nehmen. Auch die Presse hörte auf, die Sache lustig zu finden. In einem TV-Interview wurde Gnarr auseinandergenommen. Nach seinem Standpunkt zum Flughafen gefragt, sagte er: «Ich habe keine Ahnung.» Er verliess das Studio, gedemütigt, mit dem Gefühl, ein Idiot zu sein. Zu seiner Verblüffung gratulierten ihm die Leute: «Endlich einer, der es zugibt!» Bei der nächsten Umfrage erzielte die Beste Partei 20 Prozent.
Zwei Wochen vor der Wahl stand die Beste Partei bei 38 Prozent.Und dann wurden doch "nur" mit 34,7% Wahlsieger und stellten Bürgermeister und Mehrheitsfraktion ..
Nicht, dass man ihnen alles nachmachen muss.
Aber auswerten, auswerten, auswerten!
Das würde Sinn haben.
(Für Leute mit defizitärer Hirnmasse: Natürlich "würde Sinn machen".)
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